Der lange Weg zum perfekten Bild

 
 

… von liebenswerten Fehlern

Ist es nicht herrlich Fehler rückgängig machen zu können? Wenn ich mir mein iPad zur Hand nehme, um es mir auf der Couch gemütlich zu machen und zu malen, bin ich kein bisschen angespannt, sondern kann den kreativen Schaffensprozess voll und ganz genießen.
Sehr viele renommierte Künstler loben den Fehler bei analogen Arbeiten. Ohne ihn würde man nicht lernen. Ganz klar, Fehler sind wichtig und man muss sie nicht fürchten. Aber Fehler als meine Freunde zu benennen, würde mir dann doch zu weit führen. Ich bin mir sehr bewusst darüber, dass es allzu oft das Missgeschick ist, das uns die Augen öffnet. Doch gehöre ich zu den Menschen, hochsensibel und perfektionistisch, die auch den Fehler als Lehrvater anerkennen, der kurzerhand nihiliert werden kann.

 

“Dem unendlichen Ideenreichtum dürfen keine Grenzen gesetzt sein!”

 

Wunderbar! So tauche ich unbekümmert in mein Meer der Ideen und erforsche sorgenlos, wohin sich mein Bild entwickeln möchte. Es heißt, dem Ideenreichtum seien keine Grenzen gesetzt - das darf keine knittrige, leere Hülle, oder bloße Floskel sein. Was man sich erdenken kann, kann man auch erschaffen. Und so taste ich mich in meinen Gedanken zu ganz unterschiedlichen Ausdrucksmedien, um all diejenigen auszuwählen, die mein Werk ergänzen, abrunden und ihm dienlich sind. Konkret bedeutet das im Bereich meiner Bilder, dass ich digitale- sowie Handzeichnungen, Fotografien und Texte miteinander verbinde. So findet man mich oft des Nachts vor meinem Bildschirm wieder, wie ich Pixel für Pixel in Photoshop arrangiere - so lange, bis das Bild die Emotion beim Betrachter erweckt, die ich für es ersonnen habe.

Doch - „mon dieu“ - wie enorm ist der Schreck, gefolgt von einer tiefgreifenden Verstimmung, wenn der Artprint, heiß erwartet, aus seiner Verpackung geschält wird, um just in dem Moment das Auge zu verstören.
Solche Erfahrungen haben mir nicht nur einmal ganze Tage in Schutt und Asche gelegt. So viel Zeit und Muse, so viele Gedanken und liebevolle Zuwendung werden in jedes Bild gelegt. Wenn dann das Druckergebnis nicht dem entspricht, was ich eigentlich in all den einzelnen und zahlreichen Schaffensschritten angelegt habe, kann ich das nicht akzeptieren. Vor einigen Wochen erst stellte ich ungehalten fest: „Bei dem Ergebnis - voilá ! - dann kann ich ja gleich dazu übergehen mit verbundenen Augen zu arbeiten!“

Dieser Satz war Anstoß für mich. Anstoß, mich auf den müßigen Weg zum perfekten Bild zu machen. Meine Schritte wurden von viel Unmut über Technik, unschönen Worten hinter vorgehaltener Hand und einem unsagbar hervorragenden Support Team von Whitewall begleitet.

“Sieh”

Ondine, mein Mädchen aus dem Meer. Das Porträt ist ein digitales Ölgemälde, vereint mit vielen unterschiedlichen Fotografien, einer handgezeichneten Meeresschildkröte, sowie Rilkes Gedicht “Vor lauter Lauschen und Staunen sei still”

 

Bevor ich meine Erfahrungen und Ergebnisse berichte, um dem einen oder anderen Ärger zu ersparen, ist jetzt der passende Moment eine heiße Empfehlung auszusprechen: Jeder, der Wert auf perfekte Ergebnisse legt, benötigt einen starken Partner mit ebensolchen Ansprüchen an seiner Seite. Ohne Umschweife: Hier führt kein einziger, noch so kleiner Weg an Whitewall vorbei. Ich habe viele Anbieter in diesem Bereich getestet. Egal ob lokal oder weiter entfernt. Die Ergebnisse waren maximal „ganz nett“. Whitewall spielt in einer anderen Liga - und das, für mein Empfinden, konkurrenzlos!
Ich suche noch nach Worten, die mir fehlen, um all ihre Produkte in Spitzenqualität zu beschreiben. Das erstaunliche aber ist, dass dieser Qualitätsanspruch nicht bei den hergestellten Werken endet, sondern ebenso in Verpackung und Kundenservice weitergeführt wird.

Den nun folgenden Prozess hat der Whitewall Kundenservice begleitet: schnell, kompetent und immer wertschätzend. Zum Teil wurde ich wirklich an die Hand genommen, da mir für technische Finessen in der Regel das Interesse fehlt.

Wenn man weiß wie, ist vieles spielend einfach. Nur das wie steht oft im Weg … aber auch das ist machbar:

 

“Sieh”

hier wurde das Bild auf William Turner Hahenmühlen Fine Art Papier gedruckt, anschließend auf eine Holzplatte kaschiert und mit Resin überzogen, in welches 7 Barockperlen eingelassen wurden.

 

Bevor man sich Gedanken über Farbraum oder Farbprofil macht, ist es zuallererst maßgebend, über die „Farbe“ an sich nachzudenken. Sehe ich auf meinem Bildschirm denn die Farben überhaupt korrekt, so wie sie sind, oder liegt hier bereits der erste, sprichwörtliche Hund begraben? Um hier eine erste Fehlerquelle auszuschließen, habe ich mir ein Kalibrierungsgerät von datacolor „SpiderX“ besorgt. Ich kann mich noch daran erinnern, wie früher Bildtafeln neben Monitore gehalten wurden, um die Farben zu normieren. Mit Sicherheit gibt es auch heute noch einige Anleitungen dazu. Doch machen wir uns das Leben nicht unnötig schwer. Dieses kleine Gerät ist denkbar einfach und liefert exakte Ergebnisse. Die Farbwahrnehmung wird von so vielen Faktoren beeinflusst, wobei unter anderem auch die Umgebungsbeleuchtung eine bedeutende Rolle spielt, sodass mir hier „die kleine Spinne“ sehr gelegen kam. Ihr „Auge“ beurteilt die Farben völlig objektiv und messgenau. Mit ein, zwei Handgriffen wird sie am Monitor befestigt und die zugehörige Software führt flott und einfach durch den Prozess.

 
 

Nachdem diese erste Hürde genommen war und ich endlich das sah, was ich auch sehen sollte ging das Schleifen und Feilen an meinem Bild „Sieh“ weiter. Als ich die Datei erneut in Photoshop öffnete war ich beeindruckt, welch deutlich wahrnehmbare Farbveränderung die Kalibrierung gebracht hatte. Da das fertige Composing auf William Turner Papier gedruckt werden sollte, war es entscheidend, dass der Farbraum des Dokuments in CMYK angelegt wurde. Whitewall bietet des Weiteren zu jedem verwendeten Papier ein ICC-Profil, das heruntergeladen und in Photoshop implementiert werden kann, an. Ich verwende diese Profile bei jeder meiner Arbeiten, da sie die Farbwiedergabe der Papiere in Photoshop simulieren. Eine genau Anleitung gibt es selbstredend auf Whitewalls Website.

 

Einige Mails später schlug mir Whitewall vor, einen Test Print für mich zu erstellen, um die bestmögliche Bildschirmeinstellung herausfinden zu können. Hierfür erarbeitete ich eine Art Kollage aus 6 kleinen Bildern auf einem Druckbogen. Dabei unterschieden sich die Monitoreinstellungen von Kontrast und Helligkeit sowie verschiedene Bildparameter in Photoshop. Damit die Mühe nicht vergebens war, notierte ich unter jedem Bild die entsprechenden Werte.

Das Ziel war endlich in Sicht. Doch nichts überhasten, wenn das Licht am Ende des Tunnels die technische Dunkelheit erhellt. Damit die Arbeit auch Früchte tragen kann, gilt es bei der Abspeicherung des Dokuments als .jpg folgendes zu beachten:
Auf keinen Fall darf im Dialogfenster zum Speichern des Bildes „convert to sRGB“ angehakt sein. Ebenso gilt es darauf zu achten, das verwendete ICC-Profil nicht in die Datei mit einzubetten.

 
 

Nun endlich war ich fürs erste fertig, konnte mich zurücklehnen und Whitewall ihre Arbeit machen lassen …. Das taten sie auch … und wie! Ohne Wünsche offen zu lassen. Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass in mir ein „Perfektionist“ des Öfteren sein Unwesen treibt. Doch als ich das Paket in Empfang nahm, fand auch selbiger kein Härchen in der Suppe. Ich schwärme noch heute für die exzellente Verpackung! Obwohl es um selbige eigentlich gar nicht geht.

Als ich dann endlich den Artprint aus seiner Hülle schälte, kehrten sich die anfänglich beschriebenen Emotionen um! Anstatt Zermürbung stellte sich Freude ein! Freude, dass alles hervorragend geklappt hatte. Endlich wurden mir sozusagen die Augenklappen abgenommen, um meine Werke in vollem Umfang perfekt gestalten zu können. Nun, nach einem recht langen Weg, muss ich nicht mehr im trüben fischen, sondern kann ganz unbekümmert und sorglos, die Ideen in meinem schillernden Ozean finden und realisieren.

 

“Vor lauter Lauschen und Staunen sei still”

Vor lauter Lauschen und Staunen sei still,
du mein tieftiefes Leben;
dass du weisst, was der Wind dir will,
eh noch die Birken beben.

Und wenn dir einmal das Schweigen sprach,
lass deine Sinne besiegen.
Jedem Hauche gieb dich, gieb nach,
er wird dich lieben und wiegen.

Und dann meine Seele sei weit, sei weit,
dass dir das Leben gelinge,
breite dich wie ein Feierkleid
über die sinnenden Dinge.
(Rilke)

 
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